Wie nähert man sich einen solcher Stadt, von der man weiß, das Touristenströme im Sommer an den Wimpeln und Fahnen der Reiseführer kleben und bei jedem Halt ein Blitzlichtgewitter folgt? Unbedingt sollte man sich vor Reiseantritt einen Mietwagen sichern, um dann festzustellen, dass aus dem über Autoeurope, Entfall der Selbstbeteiligung bei Unfall, gebuchten Fiat Panda dann doch ein Corsa wird und die Autovermietung Firefly ein Billigableger der Firma Hertz ist. Vom kleinen Flughafen ist man mit einem kostenlosen Shuttleservice in circa 10 Minuten bei den Autoverleihern. Dort knubbeln sie sich alle auf einem Fleck. Wie ich am Schalter mitbekam, sind Spontanleihen in der Sommerzeit überhaupt nicht möglich.
Wohlwissend, dass die Stadt im Sommer ein Tourismusmagnet ist, kam für uns nur ein Hotel in der Nähe des Stadtzentrums in Frage. Wir wählten das 4-Sterne Hotel, Mulino di Firenze , ca. 5km außerhalb des Stadtkerns in unmittelbarer Nähe des Arnos, Halbpension mit regionaler Bio-Kost, mit gerade mal 40 Zimmern und einem Shuttleservice, mehrmals am Tag in die City und zurück. Bei Überbuchung des Shuttlebusses, es kam nur einmal vor, werden unverzüglich Taxigutscheine verteilt. Auch das ist Florenz. Unser Blick aus dem Zimmer..
Morgens nach dem Frühstück fuhren wir dann gemütlich mit dem Shuttlebus in die Stadt, Parkplätze für Privat PKW´s sind in der Innenstadt Mangelware, aber es steht in der City ein kostenfreies WLAN-Netz (firenze.net) zur Verfügung, dass die Orientierung mit Hilfe eines Mobiltelefons ungemein erleichtert. Der Dom von Florenz ist ein Muß für jeden Touristen, das Grabmal von Michelangelo eigentlich auch, denn wer den David einmal sah, möchte auch gerne wissen, wo sein Schöpfer seine letzte Ruhestätte fand. Die Brücke der Goldschmiede, die Ponte di Vecchio ist die Rialtobrücke von Florenz. Für den Besuch der Uffizien ist eine Voranmeldung und Kartenreservierung unbedingt erforderlich, ansonsten steht man vor verschlossenen Türen. Die Kunstakademie, in der die Davidstatue steht, besitzt insgesamt 3 Eingänge. Die Menschenschlange am Eingang für nicht reservierte Karten war gegen 11.00 Uhr ungefähr 300m lang, am Eingang der vorreservierten Karten war die Menschenschlange circa 100m lang und am Eingang für Karteninhaber betrug die Wartezeit gerade mal 15 Minuten. Wer keine Eintrittskarte vorreserviert, oder im Vorfeld gekauft hat, kann die Eintrittskarten für den doppelten Preis bei den vielen Museumsmitarbeitern auf der Straße erwerben und verbringt nicht fast einen vollen Tag in der Warteschlange. Wer Florenz aus einer anderen Perspektive erleben möchte, geht vom Stadtzentrum aus über die Ponte di Vecchio auf die andere Arnoseite und steigt den Hügel empor. Eindrucksvoller kann einem die Stadt nicht zu Füßen liegen (Foto7) Wieder vom Berg herunter, bieten zahlreiche kleine Büdchen(Foto8) , Weine aus der Region an. Dorthin verirrt sich kaum ein Tourist. Man muß bei den Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten von Florenz Prioritäten setzen, denn das Umland mit den Städten Lucca, ein sehr malerischer Ort (Foto9), Pisa (Foto10) oder das Chiantigebiet (Foto11) sind genauso lohnenswerte Ziele, besonders, wenn man einen Mietwagen zur Verfügung hat. (Navigationsgerät bitte von zuhause mitbringen, die Mietwagenfirma verlangte dafür 30 Euro am Tag)
Ausflug ins Chiantigebiet und wie es dazu kam:
Während eines Abendessens haben wir uns im Hotel eine Flasche Rotwein bestellt der Firma Fontado und auf dem Etikett stand, Fontado in Panzano in Chianti. Anstatt sich nur Weinberge anzusehen, beschlossen wir, der Weinkellerei im Chiantigebiet kurzerhand einen Besuch abzustatten. Lange Rede, kurzer Sinn, wir haben am nächsten Tag die Weinkellerei besucht (Foto12), -es sei zwar ungewöhnlich, dass Besucher nur eine Flasche kauften-, so die Inhaberin, aber trotzdem verkaufte sie uns eine Flasche für knapp 18€, verpackte sie in einem Umkarton (Foto13) und wir mußten feststellen, dass der Hotelpreis nicht weit darüber lag.
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