Vom 24. bis 26. Juli 2019 trat in Deutschland eine außergewöhnliche Hitzewelle mit Höchsttemperaturen von über 40 °C an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Westen des Landes auf, das erste Mal seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen hier zulande. Für viele ist der Sommer 2021 kein richtiger Sommer, doch gerade dieser Sommer mit seiner unbeständigen und mäßig warmen bis warmen Witterung ist eigentlich ein typischer mitteleuropäischer Sommer, wie es ihn im letzten Jahrhundert häufig gab. Wir lieben die Hitze und wollen die kalten Jahreszeiten schnellstmöglich hinter uns lassen, dabei vergessen wir oftmals uns Menschen, die Tiere und auch die Umwelt.
Plastikfrei klingt nach einer großen Aufgabe, doch es sind kleine Dinge, die den Unterschied machen. Wir zeigen wie!
Was genau ist Plastik überhaupt?
Der Begriff bezeichnet umgangssprachlich eine Gruppe von Materialien synthetischen Ursprungs, die sogenannten Kunststoffe. Sie entstehen durch eine als Polymerisation bezeichnete Abfolge chemischer Reaktionen aus organischen Rohstoffen, hauptsächlich aus Erdgas und Erdöl. Die steigende Nachfrage nach Plastik führt zwangsläufig zu Problemen bei der Entsorgung. Der immer weiterwachsende Berg an Plastikmüll verursacht ernsthafte Umweltprobleme. Und Recycling ist nur die zweitbeste Möglichkeit, um ihn zu reduzieren.
Es gibt aber noch einfachere Möglichkeiten, wie du dazu beitragen kannst, die Plastikbelastung zu reduzieren und auch im Sommer achtsamer zu sein:
- Unnötiges Plastik reduzieren: Sagen Sie nein zum Einweggebrauch
Mehrweg bedeutet weniger Abfall und der Ressourcen- und Energieverbrauch ist geringer als bei Einweg. Auch hier gilt: Je regionaler desto besser. Jeder Versuch ist es Wert und hilft, die Welt sauberer zu halten!
- Verwenden Sie die eigene Trinkflasche
Trinken Sie Wasser aus der Leitung statt aus Einmal-Plastikflaschen. Das spart nicht nur Kunststoffmüll ein, sondern auch viel Geld. Am besten benutzen Sie Mehrwegflaschen aus Glas oder Plastik, die mit einem Mehrweg-Siegel oder der Beschriftung „Mehrweg” gekennzeichnet sind. Wegen des geringeren Transportgewichts haben Mehrwegflaschen aus Plastik eine bessere Umweltbilanz als die aus Glas. Eine eigene Flasche ist sinnvoll und nützlicher, um geringeren Müll zu erzeugen.
- Bei Kosmetik auf Inhaltsstoffe achten, z.B. bei Sonnencreme
Viele Körperpflegeprodukte und Kosmetika enthalten feste, flüssige und wachsartige Kunststoffe. Sie dienen als Schleif-, Binde- oder Füllmittel. Zertifizierte Naturkosmetik kommt ganz ohne erdölbasierte Bestandteile aus. Außerdem kann feste Seife für die Körperhygiene eine gute Alternative sein. Auch Shampoo und Haarkuren gibt es in Seifenform. Für Peelings können als Alternative Kaffeesatz, Zucker oder Meersalz verwendet werden. Und das Wichtigste: Auf die Inhaltsstoffe beim Einkauf von Kosmetik achten und das Kleingedruckte immer lesen.
- Freiwillige Sammelaktionen unterstützen und mithelfen
Am Strand, am See, am Flussufer – Plastikmüll in der Natur ist ein trauriger Anblick und doch allgegenwärtig. Am Ende landet viel von unserem Müll in den Mägen von Fischen, Walen und Seevögeln. Ärmel hochkrempeln und Müll sammeln! Jedes Teil, das gesammelt wird, kann keinen Tiermagen mehr verstopfen. Es gibt auch nachhaltige Bademode, die aus Plastikmüll hergestellt wird, um der ganzen Thematik entgegenzuwirken. Auch mit solchen Käufen, kann man den guten Zweck unterstützen.
- Abfall nie in die Natur werfen: Nehmen Sie alles wieder mit, was Sie auch hingebracht haben
Folgen für die Tiere und uns Menschen!
Über den gesamten Lebenszyklus von Plastik sind Tiere und wir Menschen toxischen Chemikalien und Mikroplastik ausgesetzt. Die Schadstoffe dringen auf unterschiedlichen Wegen in den Körper ein. Wir nehmen täglich Mikroplastik durch Nahrung, Trinkwasser oder durch bloßes Atmen zu uns. Bis zu fünf Gramm der winzigen Teilchen kommen so pro Woche in unseren Körper. Viele Chemikalien in den Kunstoffen sind sehr giftig und entweichen über die Zeit. Sie können gravierende Gesundheitsschäden versuchen, von Allergien und Fettleibigkeit, bis hin zu Unfruchtbarkeit, Krebs und Herzerkrankungen. Letztendlich liegt es an uns selbst, was wir aus diesem Wissen ziehen und wie wir die Umwelt schützen.
Ohne Plastik auch an Strand oder zum See
Im Laufe der Zeit wird jedem immer mehr bewusster, wie sehr wir unsere eigene Welt zerstören und am Ende uns selbst. Keiner kann sich eine kurzen Strand- oder Seebesuch ohne Plastik vorstellen, dennoch gibt es Mittel und Wege, den Konsum zu reduzieren. Sie sollten alles wieder mitnehmen können, was Sie für den Strandtag oder das Picknick im Freien eingepackt haben. Und mit dem Versuch, zumindest ansatzweise plastikfrei zu leben, setzten Sie ein Zeichen für Nachhaltigkeit und tun der Umwelt und Ihrer Gesundheit etwas Gutes. Wenn Sie bereits plastikfrei leben oder sich mit dem Thema auseinandersetzten, tauschen Sie sich auch mit Ihrem Umfeld darüber aus. Je mehr das Bewusstsein für ein plastikfreies Leben verbreitet wird und Menschen sich dafür einsetzen, desto größer die Chance, dass sich etwas ändert.
Na dann, genießt euren Sommer. So plastikfrei wie möglich!
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