Nachdem wir in diesem Jahr leider auf weiße Weihnacht verzichten mussten, war meine Vorfreude in den Skiurlaub nach Ischgl zu fahren umso größer. Pünktlich in der Woche bevor wir gebucht hatten, meldete der Wetterdienst, dass es Schnee gegeben hätte und Ischgl in ein Winterwonderland verwandelt worden wäre. Davon konnten wir uns kurze Zeit später selbst überzeugen. Obwohl wir in der Dunkelheit ankamen, konnte man die imposanten Berge unter den Schneemassen gut erahnen.
Im Paradies angekommen
Ischgl ist eine Gemeinde in Österreich und bietet ca 10.600 Urlaubern ein Bett. Dieses Angebot wird Jahr für Jahr sehr gut genutzt, denn fast immer ist Ischgl in der Hochsaison ausgebucht. Wer kurzfristig noch verzweifelt ein Dach über dem Kopf sucht, kann auch in einem der Nachbarorte, wie zum Beispiel Galtür, ein Hotel oder eine Pension buchen. Das haben wir auch getan und waren von der Variante begeistert. Nicht nur unser Hotel war klasse, auch der Taxiservice erleichterte unsere Fahrt mit den Skiern hin zum Skigebiet und wieder zurück.
Einmal am Skilift angekommen, steigen Aufregung und Freude ins Unendliche. Unsere Bedenken, stundenlang an der Gondel anstehen zu müssen, erwiesen sich als unbegründet. Dank modernster Ausstattung und guter Leitung, saßen wir nach wenigen Minuten in der Silvrettabahn mit Niederländern, Engländern und Russen auf dem Weg ins Vergnügen. Oben angekommen hatte man mehrere Möglichkeiten. Je nachdem ob man mit einer etwas leichteren Piste beginnen möchte oder direkt die „roten“ testen will kann man von der Gondelstation aus zu verschiedenen Liften fahren, die dann zur entsprechenden Piste geleiten. Verschiedene schwarze Pisten (mit Buckeln) und ein Funpark lassen die Herzen der etwas geübteren Skifahrer höher schlagen.
Die schönsten Seiten
Das ist einer der Vorteile an dem Skigebiet Ischgl. Im Gegensatz zu manch anderem Skigebiet, ist es nicht langgezogen, sondern eher „rund“, sodass jeder Fleck schnell und gut zu erreichen ist. Die 45 Lifte bringen einen überall hin, sogar in die Schweiz. Hier liegt unter anderem leicht versteckt die „Alp Bella“, eine der schönsten Almen, da sie an einem Sonnenhang liegt und zu einer Rast geradezu einlädt. Doch nicht nur hier kann man eine Pause einlegen. Zahlreiche Almen und Restaurants bieten Erfrischungen, leckeres Essen und natürlich Schlager. Da konnten auch wir nicht still sitzen und mussten einfach mitsingen.
Ziemlich praktisch war, dass wir einige Ischglkenner in der Gruppe hatten, die genau wussten zu welcher Zeit sich welche Piste lohnt. So haben wir die Talabfahrt mit unglaublich wenigen menschlichen Hindernissen fahren können. Man muss hinzufügen, dass, obwohl die Hotels ausgebucht waren, es keineswegs störend voll auf den Pisten war. Wir konnten jede Abfahrt frei gestalten, was ein tolles Gefühl ist wenn ich an meine letzte Erfahrung in der Skihalle denke, bei der sich jeder über die Skier gefahren ist.
Besinnliches Dorf oder Ballermann für Winterurlauber?
Nach einem langen und gut genutzten Skitag, fuhren wir bis in die Stadt hinein (!!!) die Talabfahrt hinunter. Aus jeglicher Bar drang schon die Après- Ski Musik, für dessen Partys Ischgl weltberühmt ist. Unterschiedliche Bars und Discos laden bis in die Nacht ein zu feiern und zu tanzen. Vom Kuhstall, einer der bekanntesten Après- Ski Locations, bis hin zu Edelbars ist für jeden etwas dabei. Wir haben es nicht bis zum Ende gschafft, denn die Luft und die Bewegung des Tages machen ganz schön müde und am nächsten Tag geht es ja wieder auf die Piste.
Vor lauter Skifahren und Feiern ist jedoch nicht zu vergessen sich auch mal umzuschauen. Berge und Panorama sind wirklich einzigartig und atemberaubend. Ob während des Liftfahrens, bei einem kleinen Umtrunk oder einer Schleichwegfahrt, lohnt sich ein Rundumblick und das Festhalten der Bilder. Denn wahrscheinlich dauert das Wiederkommen ein wenig. Und wiederkommen lohnt sich. Dieser Gedanke lässt den Abschied vom Winterwonderland auch bei uns nicht ganz so schwer erscheinen.
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