Das Silicon Valley in Kalifornien ist das IT-Mekka, richtig? Noch. Die High-Tech-Industrie hat sich mit Firmen wie Google, Apple, Intel und Adobe zwar einen großen Standort aufgebaut, doch so langsam bekommt das Silicon Valley Konkurrenz von den Silicon Slopes in Utah.
Aber wo sind die Silicon Slopes? Es ist ein Ort, an den wohl niemand als erstes denken würde: Utah. Im Sommer 2016 machte ich mich auf die Reise nach Orem, Utah, um dort ein Semester lang zu studieren. Ehrlich gesagt bin ich mit wenigen Erwartungen hingeflogen, denn was sollte schon in Utah so spannendes sein? Für mich genügte es, einfach mal wieder einen anderen Fleck der Erde zu sehen. Nach dem halben Jahr in Utah denke ich aber jetzt ganz anders über den Staat. Ich habe ihn mit all seinen Facetten kennen und lieben gelernt und dafür bin ich ziemlich dankbar.
Was mich am meisten überrascht hat war, dass sich in diesem Staat, der aus toller Natur und einer Menge Nichts besteht, ein IT-Standort entwickelt. Was sind die Silicon Slopes? Die Silicon Slopes bestehen aus mehreren Städten, die sich entlang der Rocky Mountains befinden und von Odgen im Norden über Salt Lake City bis hin zu Provo in den Süde erstrecken. Auf den ersten Blick scheint es ungewöhnlich, dass sich Firmen hier einen Standort aufbauen. Doch Utah hat einige Vorteile zu bieten. Dazu gehören:
- Niedrige Steuern
- Günstige Immobilien
- Viele junge Talente
- Ein motivierter Unternehmergeist
Utah’s Tech-Highlights
Mit der PRSSA (PR Student Society of America) war es mir möglich, viel von diesen Tech- und Start-Up-Unternehmen zu lernen. So habe ich mir von Brent Devey von JetBlue Airlines erklären lassen, wie JetBlue seinen Twitter Account verwaltet und was sie so erfolgreich macht. Am spannendsten waren für mich aber die Ausflüge in die Hauptsitze von Domo, Nuvi und Adobe. Hierbei gab es viele witzige Sachen zu sehen. Domo hat zum Beispiel einen riesigen Plastik-Hahn, der immer an den Arbeitsplatz des Mitarbeiters gestellt wird, der einen guten Verkauf gemacht hat. Natürlich gibt es dann auch eine kleine Party mit der Diskokugel an der Decke.
Bei Nuvi war es sehr spannend zu sehen, wie das Büro in kleine Themenbereiche eingeteilt wurde. Es gab kleine geschlossene Räume, die sich mitten im Raum befanden und einfach nur mit einem Stuhl und einem Telefon ausgestattet waren. Ansonsten war das Büro sehr offen. Im Herzen des Büros gab es dann eine riesige Couch-Ecke mit vielen Kissen.
Mein absolutes Highlight war der Hauptsitz von Adobe. Es ist ein riesiges und modernes Gebäude, bei dem einfach ein junger Unternehmensgeist mit Spaßfaktor im Vordergrund steht. Wenn man mal keine Lust hat zu arbeiten, kann man sich einfach im Spiele-Zimmer an der XBox austoben oder im Musikzimmer Gitarre, Klavier oder Schlagzeug spielen. Es gab sogar eine eigene Kletterwand und eine eigene Sporthalle im Haus.
Was es noch zu erkunden gibt
Mich hatte Utah damit schon überzeugt! Aber der „Honey bee state“ hat noch viel mehr zu bieten. Durch die Rocky Mountains gibt es unzählige Möglichkeiten für outdoor activities. Auch die Lage ist perfekt. Bevor das Semester angefangen hat, habe ich noch einen Roadtrip durch Kalifornien, Nevada und Arizona gemacht. In den kurzen Semesterferien bin ich nach New Mexico gereist und habe mir die Stadt von „Breaking Bad“ angeschaut. Auf einem anderen Trip habe ich es bis nach Minnesota geschafft und dabei den Mount Rushmore gesehen.
Wer sich mal einen anderen Fleck der Erde anschauen möchte, dem kann ich Utah nur ans Herz legen. Denn es ist viel interessanter, als man auf den ersten Blick erahnt.
Bildquelle: Pixabay-User unsplash
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