Wie interessant, es gab eine App der Reisegesellschaft mit einem Count-Down-Programm zur Urlaubsvorfreude, eine Beschreibung des Hotels, der Reiseleitung vor Ort und sogar die Möglichkeit, online einzuchecken und sich die Bordkarten aufs Handy zu laden. Eventuelle Änderungen würden im Programm angezeigt oder wahlweise auch per E-Mail versendet. Soviel Aufwand für die wertvollsten Wochen des Jahres. Der Flieger sollte nach Angaben des App den Flughafen Düsseldorf um 06.00 Uhr in der Frühe verlassen und in den sonnigen Süden fliegen. Das hieß für uns Urlauber in spee: Aufstehen gegen 03.00 Uhr, jemanden finden, der uns zum Flughafen fährt, Abfahrt Essen-Düsseldorf Flughafen gegen 3.30 Uhr, App aktualisieren, Mobiltelefone aufgeladen mitnehmen, um die Bordkarte auch vorzeigen zu können.
Ankunft Düsseldorf Flughafen gegen 4.10 Uhr, denn das Boarding sollte laut App gegen 05.00 Uhr beginnen. In der Abflughalle angekommen und ein nervöser Blick auf die Anzeigetafel ergab ein anderes Bild. Abflug nach Korfu gegen 6.10 Uhr gestrichen, neuer Abflugtermin 13.30 Uhr. Ein Blick auf die App zeigte auch keine Aktualisierung an. Mehr als acht Stunden Wartezeit ab jetzt waren ja nicht gerade wenig. Zurück nach Essen war auch keine Option. Nicht nur der Abfalleimer war leer und ausgewaschen, die Alarmanlagen und Überwachungskameras liefen schon und wer möchte schon gerne in einem zweiten Anlauf in die Ferien fliegen. Nachdem die Koffer aufgegeben hatten und uns so vom schweren Gepäck getrennt hatten, gingen wir zum Schalter unseres Reiseanbieters, um uns über die Gründe der angezeigten Abflugzeit aufklären zu lassen.
Essen mit einem Verpflegungsgutschein am FLughafen
-Blitzeischlag in einem Flieger während der Nacht in Köln- gab man uns zur Antwort und am Travelpoint könnten wir uns Verpflegungsgutscheine abholen. Es gab sie wirklich, für 15€ pro Person. Was macht man nur auf einem Flughafen, jetzt um 5.30 Uhr in der Frühe, halb noch auf Nachtruhe eingestellt? Kaffee trinken, Kaffee trinken, laufen, Schaufensterbummel und Kaffeetrinken. Ab 8.30 Uhr ruft man alle an, die um 9.45 Uhr angerufen werden wollten, um zu erfahren, ob man sicher gelandet sei. Vielleicht sitzt man auch, bei uns war es so, in irgendeiner Ecke und strapaziert sein Internetvolumen und surft ein bisschen im Netz mit dem Mobiltelefon, um dann nach einer gewissen Zeit festzustellen, dass der Akkupegel stetig sinkt und es dringend an der Zeit wäre, das Telefon wieder aufzuladen, denn man muss ja beim Einchecken immer noch seine Bordkarte zeigen. Da hilft auch nicht die Ausrede, dass die Akkulaufzeit des Mobiltelefons auf acht Stunden begrenzt ist. Wir haben auf jeden Fall für die 15 € pro Person ganz ordentlich gegessen. Salat mit Käse und Brot und einmal Hähnchencurry mit Brezel und Coca-Cola.
Erste Mittagessen verpasst
Klar, ist das ganze relativ zu sehen, angesichts der Tatsache, dass wir ein Fünf-Sterne Hotel auf Korfu gebucht hatten und dort gerade das Mittagessen verpasst haben. Nach den üblichen Zollformalitäten, die ständig dazu führen, dass ich fast meine Hose verliere, ich werde mir mal einen Plastikgürtel zulegen, hob der Flieger wahrhaftig gegen 13.44 Uhr von der Startbahn ab in Richtung Korfu. Bei der Landung, wie immer, das übliche Angst-weg-Klatschen, Verladung in einen Bus für 350m, brütende Hitze am Spätnachmittag. Eine eindeutige Beschriftung der Kofferbänder besitzt der kleine Flughafen nicht. So kam es, nebenan wurden gerade die letzten Koffer eines anderen Fluges vom Band gezogen, dass dort mein Koffer schon der nächste war und das zweite Band überhaupt nicht anlief. Der Transfer vom Flughafen zum Hotel verlief reibungslos. Doch die Begrüßung des Personals -Hatten sie eine angenehme Anreise? –war irgendwie nicht angemessen, oder? Man hätte sie auch auf den Umstand der Verspätung hinweisen können.
Hotel Sensimar auf Korfu
Um 18.20 Uhr wurden unsere Koffer von einem sehr netten Herrn aufs Zimmer getragen, der uns auch die Handhabung des Tresors erklärte, die Minibar als –Free off Charge- betitelte. Inhalt 1l stilles Mineralwasser. Das Zimmer ist sehr geräumig, ca. 40qm, voll verfliest, ich hasse Teppiche in Hotelzimmern, der Balkon hat ein gläsernes Geländer, wir wohnen ca. 150m über dem Strand, der mit einer hoteleigenen Gondelbahn zu erreichen ist. Auch erspart man uns das Tragen eines Armbandes. Für All-in reicht die Angabe der Zimmernummer. Ach ja, das Hotel ist für Gäste ab 16 Jahren, heißt Sensimar und verfügt über mehr als zwanzig Zimmer mit eigenem Pool. So, jetzt zeige ich Ihnen die Aussicht aus dem Zimmer 158. Ob das Abendessen an den Ausblick herankommt, schreibe ich Ihnen morgen. Es ist jetzt kurz nach 19.00 Uhr. Wir sind schon seit 03.00 Uhr auf den Beinen.
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